Geht nicht, gibt’s nicht!

Verkehrssicherheit und Verkehrslärm – das ist in vielen Kommunen längst ein Thema – nicht so in der Gemeinde Mandelbachtal. Seit Jahren schreiben sich die Freien Wähler (FWG) Mandelbachtal an das Land, den Kreis und die Gemeindeverwaltung die
Finger wund, sowohl in Sachen des fließenden als auch ruhenden Straßenverkehrs. Die Antworten, so es sie überhaupt gibt, fallen unisono negativ aus, so Gerhard Hartmann, FWG-Vorsitzender im Gemeindeverband Mandelbachtal und Mitglied im Ortsrat
Ommersheim.

So erfreulich es sei, das Thema Verkehr seit Frühjahr 2017 beim Landrat im Saarpfalz-Kreis thematisiert zu wissen, so wenig hat sich in Sachen Verkehrsberuhigung etwas im Kreis bewegt. Das groß angekündigte kreisweite Konzept zur Verkehrsberuhigung durch den
Landrat dümpelt seit Februar 2017 vor sich her.

Die einzige wohlwollende “politische“ Maßnahme scheint eine Tempo 30-Regelung für Lastwagen in der Ortsdurchfahrt Wörschweiler zu sein, die medial der Öffentlichkeit im August 2020 präsentiert wurde. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass die Bürgerschaft an den Ortsdurchfahrten von Blieskastel bis ins Mandelbachtal mit deutlichem höherem Straßenverkehrsverkehrsaufkommen, auch bei Lastwagen, dies schon sehr lange fordern. Schon viel zu lange!

Gleiches Recht muss für alle gelten, insbesondere wenn es um gleiche Lebensbedingungen der Bürgerschaft geht. Das sollte auch für den Saarpfalz-Kreis gelten, so Hartmann. Die im Verkehrskonzept kommunizierte und angeschaffte Geschwindigkeitsmessanlage, ein
Blitzeranhänger, reicht nicht aus um Recht und Ordnung in den öffentlichen Verkehrsraum zu bekommen.

Da muss mehr „Manpower“ aus Polizeikräften bis hin zu Personal aus Ordnungsämtern der Kommunen auf die Straße, auch in den Randzeiten. Weil bauliche gestalterische Elemente zur Verkehrsberuhigende im Straßenraum der Ortsdurchfahrten häufig fehlen, sind diese Schritte, die straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen der Geschwindigkeitsüberwachung in der Ortsdurchfahrt, sinnvoll und auch notwendig, so Gerhard Hartmann.

Fakt ist, dass die Bürgerschaft, die in den Ortsdurchfahrten Mandelbachtal wohnt – rund 3.800 gemeldete Bürger – wenig von dem vor Jahren medial groß angekündigten Konzept zur Verkehrsberuhigung im Saarpfalz-Kreis spüren und sehen. Klimaschutz und Lebensqualität der Wohnbevölkerung in den Ortsdurchfahrten wird nicht ausreichend gewürdigt von Planern an den saarländischen politischen Schaltstellen. Der fließende Autoverkehr scheint immer noch mehr Rechte zu haben.

In diesem Zusammenhang wäre es wünschenswert, im Gemeinderat der Gemeinde Mandelbachtal, einen bereits 2005 durch die FWG angeregten öffentlich tagenden Unterausschuss „Verkehr und ÖPNV“ zu installieren. Aus Sicht der FWG ist mit der jetzigen Konstellation der Ausschüsse, eine modere neue Verkehrspolitik nicht zu stemmen.

Aufgrund der über mehrere Dekaden einhergehenden unbefriedigenden Zustände in der rund 1000 Meter langen und am stärksten belasteten Ortsdurchfahrt Ommersheim, sind in den Vorgärten der Anrainer Plakate mit Bildern und dem Aufdruck „Langsamer geht’s
auch – bitte leiser“ zu finden. Die Bürgerschaft bittet die motorisierten Verkehrsteilnehmer, die durch Wohnbebauung fahren, um mehr Vernunft und auch Respekt gegenüber der Wohnbevölkerung.

Wer möchte als Mensch vor seiner Haustüre permanent einen viel zu schnellen und lauten motorisierten Verkehr haben? Für alle Verkehrsteilnehmer sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sich an die Grundregeln der StVO zu halten. Auch könnte Vollzugspolizei und Verkehrsbehörde im Saarpfalz-Kreis mehr tun zum Schutz der Bürgerschaft in den Ortsdurchfahrten, um Recht und Ordnung zu überwachen, so Gerhard Hartmann.