Grundschüler-Beförderung mittels ÖPNV ab 2025

In der am 28. Juni 2023 stattgefundenen Gemeinderatssitzung wurde unter dem Beisein vieler Zuhörerinnen und Zuhörer auch das Thema „Grundschüler-Beförderung mittels ÖPNV“ heiß diskutiert. Es galt abzustimmen, ob die Schülerinnen und Schüler der Mandelbachtaler Schulen
ab 2025 weiterhin im „freigestellten Verkehr“ oder in einem dem ÖPNV ähnlichen Modus den Schulweg zurücklegen.

Die Mandatsträger der FWG im Gemeinderat haben sich alle für die Weiterführung des „freigestellten Verkehrs“ ausgesprochen. Wir möchten an dieser Stelle die Beweggründe unserer Entscheidung darstellen.

Vorab sei versichert, dass wir diese Entscheidung unter Abwägung aller Argumente, sowohl pro als auch kontra, getroffen haben, letzten Endes aber zu einem klaren Ergebnis gekommen sind.

Die Verwaltung argumentierte hauptsächlich mit der Kostenersparnis in Höhe von ca. 100.000 € im Jahr, wobei hier ein Schulbusbegleiter mit einer Arbeitszeit von 25 Stunden in der Woche eingeplant sei. Es wurde aber nicht berücksichtigt, dass für die 3 Busse, die eingesetzt werden müssen, insgesamt 3 Schulbusbegleiter benötigt werden, so dass sich die Kostenersparnis auf ca. 50.000 € reduzieren würde.

Zudem ist unklar, ob auf dem sehr angespannten Arbeitsmarkt überhaupt geeignetes Personal zu finden ist. Es wäre fahrlässig, jetzt einen Beschluss pro ÖPNV zu fassen, Ende 2024 aber die Schulbusbegleitung nicht abdecken zu können. Trotz der Nichtumsetzung der verpflichtenden
Schulbusbegleitung müsste die Beförderung mittels ÖPNV in Anspruch genommen werden, da man so kurzfristig keinen privaten Busunternehmer unter Vertrag nehmen könnte.

Ohne den Einsatz von Schulbusbegleitern verbleibt es bei Sicherheitsbedenken. Zum Einen, da die Linie auch von Nicht-Grundschülern genutzt werden kann. Die Kinder könnten sich nicht selbst schützen, der Busfahrer selbst könnte im Fall der Fälle nicht schnell genug eingreifen. Dies gilt in ganz besonderem Maße für die Erstklässler, die die Strecke von Erfweiler-Ehlingen nach Wittersheim und zurück alleine im Bus verbringen würden.

Zum Anderen ist auch nicht geklärt, was passiert, wenn die Busse voll besetzt sind und Schulkinder nicht mitfahren könnten. Es ist auch fraglich, wie ohne Schulbusbegleiter gewährleistet werden soll, dass die Kinder an den richtigen Haltestellen aussteigen.

Unabhängig von der Realisierung der Schulbusbegleitung fehlen den Bussen im ÖPNV Anschnallgurte und es besteht auch keine Sitzplatzgarantie.

Der durchaus nachvollziehbare Hinweis, dass der Schülertransport mittels ÖPNV in anderen Kommunen gut funktioniere, reicht uns als positives Argument, zusätzlich zur Kostenersparnis, nicht aus. Als im Jahre 2004 die Grundschulen in einer nicht zu akzeptierenden Anzahl geschlossen wurden, wurde fest zugesagt, die Schüler mittels privater Busunternehmen zu befördern. Dass dies nun aufgrund der Finanznot der Gemeinde Mandelbachtal abgeschafft werden soll, ist für uns unter diesen Rahmenbedingungen nicht akzeptabel.