Der Landesentwicklungsplan verurteilt Mandelbachtal zur Bedeutungslosigkeit!

Wenig begeistert zeigen sich die Freien Wähler Mandelbachtal vom 1. Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP 2030), ganz im Gegenteil. „Man muss sich wirklich die Frage stellen, wer solch einen Plan aufstellt. Es kann auf jeden Fall niemand sein, der von den Strukturen im
ländlichen Bereich auch nur einen blassen Schimmer hat“, so Dier, Vorsitzender der Freien Wähler Mandelbachtal. „Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Verantwortlichen mit den Menschen vor Ort, z. B. Ortsvorsteher oder Ortsräte unterhalten hätten, dann hätten sie auch ein klares und besseres Bild erhalten von dem, wie es im ländlichen Raum tatsächlich aussieht“.

So gehe der Plan von einer negativen demographischen Entwicklung aus. Dies aber sei in Mandelbachtal gar nicht der Fall. „Wir bauen in Heckendalheim eine neue KiTa, in Wittersheim wurde eine Grundschule reaktiviert und in Bliesmengen-Bolchen muss die KiTa mit Containern erweitert werden, damit die Nachfrage auch nur annähernd befriedigt werden kann.“, wundert sich
Dier.

Neubaugebiete in größerem Umfang nur noch im bipolaren Zentrum Ormersheim und Ommersheim zuzulassen, entspräche nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Auch zumindest in Bliesmengen-Bolchen und Heckendalheim sei die Nachfrage nach Baugrundstücken sehr groß. Mit der Ansiedlung von CISPA in St. Ingbert würde dies noch verstärkt werden.

Darüber hinaus würden die landwirtschaftlichen Flächen immer mehr an die Siedlungsbereiche ausgedehnt, so dass immer weniger Raum zur Bebauung zur Verfügung stünde. Kritisch würde zudem der Ausweis der Fläche „Auf dem Harnikel“ zwischen Erfweiler-Ehlingen und Rubenheim als Vorbehaltsgebiet für Rohstoffsicherung gesehen werden.

„Ebenso ist es für uns absolut unverständlich, zukünftig die Siedlungsachsen fast ausschließlich entlang der Bahnlinien zu priorisieren. Soll dieser Plan tatsächlich alle anderen Orte im ländlichen Raum in die Bedeutungslosigkeit führen?“, ärgert sich Dier.

Einzig die Forderung nach Sanierung von Immobilien in den Ortskernen und die Einführung einer Grundsteuer C werde von den Freien Wählern unterstützt. „Aber hierfür brauchen wir keinen Landesentwicklungsplan, das können wir Mandelbachtaler ganz alleine, denn wir haben bereits im Rahmen des ISEK die Sanierungsgebiete ausgewiesen und auch schon die Grundsteuer C ab 2025 beschlossen“, so Dier abschließend.